Sturmhöhe- Eine neue Buchkritik von mir

Im Folgenden möchte ich über eines meiner Lieblingsbücher, nämlich Sturmhöhe von Emily Bronte schreiben.

Es wird langsam langweilig, wenn ich immer wieder, bei jedem Roman schreibe, dass ich es nie lesen wollte, aber ich hatte es wirklich NIE vor Sturmhöhen zu lesen. Als ich ca. 9 Jahre alt war, habe ich einige Szenen aus der Verfilmung gesehen und fand es dermaßen unverständlich und deprimierend, dass ich es auf meine persönliche Banlist verbannte (versteht ihr den Witz? Banlist und verbannen? *totlach*). Was mich außerdem zurückhielt, waren die Fans, die auf allen möglichen Webseiten über die wunderbare Liebesgeschichte der zwei Protagonisten schwärmten. Ich hatte einfach keine Lust auf kitschige, überflüssige Romanzen, die noch dazu overrated sind.

Und trotzdem konnte ich nicht widerstehen, als ich das Buch ein paar Wochen vor meinem Geburtstag um 2,50€ in einem Buchladen entdeckte. So begann die unendliche Liebesgeschichte zwischen mir und Sturmhöhe…

Inhalt: Okay, das wird nicht leicht. Ihr müsst nämlich wissen, dass es sich um ein richtig, richtig kompliziertes Buch handelt. Nicht wegen der Handlung, sondern wegen dem chronologischen Aufbau. Es beinhaltet zwei Rahmen, der Haupterzähler ist ein Typ, der rein gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat und der Leser kennt sich nach den ersten paar Seiten überhaupt nicht aus, da er wortwörtlich mitten im Geschehen zu lesen beginnt. Ich werde trotzdem alles von ANFANG AN zusammenfassen.

Also: Der Protagonist (und zugleich auch Antagonist) des Romans ist Heathcliff, ein Waise, der von dem reichen Earnshaw adoptiert wird. Er freundet sich sehr schnell mit Catherine, der Tochter seines Adoptiv-Vaters an und verliebt sich auch bald in sie. Die Sympathie seines Adoptievbruders, Hindleys, kann er jedoch nie gewinnen. Deshalb wird sein Leben zur Hölle, als Earnshaw stirbt und sein Sohn an die Macht kommt. Cathy verlobt sich mit 15- Jahren mit Linton, dem Nachbarjungen um später, wenn sie reich ist, Heathcliff aus seiner miserablen Lage zu holen. Dieser ist aber eifersüchtig, wütend und enttäuscht und rennt noch am selben Abend von Zuhause weg.
Es vergehen einige Jahre, Catherine heiratet und ist glücklich, doch eines Tages taucht Heathcilff wieder auf. Er ist zum reichen Mann geworden und liebt Catherine leidenschaftlicher denn je zuvor. Er besucht sie täglich und dadurch es kommt zu Streitereien zwischen Linton, Catherine und Heathcliff, die schließlich zu viel für Cathys Nerven werden: Sie wird sehr krank und stirbt im Kinderbett (ihre Tochter wird nach ihr benannt.).

Währenddessen beginnt Heathcliff sich an all den Menschen, die ihn jemals misshandelt hatten, zu rächen. Er kauft nach Hindleys Tod das Familiengrundstück und macht Hindleys Sohn Hareton zu seinen Sklaven. Danach verführt und heiratet er Lintons Schwester, Isabella, und ruiniert ihr Leben. Isabella flüchtet schwanger nach London, wo sie ihren Sohn erzieht, nach ihrem Tod jedoch muss der Sohn zu Heathcliff zurückkehren, der ihn unbedingt mit Cathys Tochter verheiraten will, um Lintons Erbe an sich zu reißen.

Ich nehme mal an, das war sowieso schon viel zu kompliziert für die meisten von euch und es wird nicht besser, daher höre ich hier auf (ich will doch nicht ALLES gleich vergeben ;) )

Charaktere:

Heathcliff: …ist höchstwahrscheinlich einer der grausamsten, gefühllosesten, teuflischsten Gestalten der Literaturgeschichte, aber ich habe ihn trotzdem gemocht. Nicht trotz seiner schrecklichen Verdorbenheit, sondern GENAU DESWEGEN. Ja, ich bin creepy, aber er war wirklich total lustig…

Catherine (die Mutter)… wird nie zu meinen Lieblingsheldinnen gehören, aber wenigstens ist sie keine, für ihre Zeit so typische, Mary-Sue. Sie hat einen eigenen Willen, ist selbstsüchtig, wild, manchmal nervig, aber trotzdem ganz sympathisch.

Edgar Linton (ihr Mann) … ist ein Gary-Sue. Für meinen Geschmack vlt. zu perfekt und alles in allem der normalste Charakter im Buch. Ihr kennt mich: Ich stehe auf Psychopathen, daher empfand ich seine Anwesenheit einfach nur unnötig und langweilig.

Catherine (die Tochter)… ist wie eine perfektionierte Ausgabe ihrer Mutter. Im Gegensatz zu ihr ist sie unschuldig, nett, gutmütig und hat eine romantische Seele- zumindest am Anfang ihrer Geschichte. Mit der Zeit lernt sie, dass nichts so ist, wie es scheint und lässt letztendlich ihre unangenehmen Seiten zu Vorschein kommen. Sie gehört zu meinen Lieblingscharakteren im Buch.

Linton (Heathcilffs Sohn)… brachte mich ungewollt sehr oft zum Lachen. Er ist der Typ Junge, den man heutzutage als hypochondrisches Weichei bezeichnen würde und erinnerte mich gaaaaanz oft an Draco Malfoy (nichts gegen Draco, er ist mein BABY).

Hareton… ist DEFINITIV mein Lieblingscharakter im Buch. Zweifellos. Er ist der HAMMER. Wirklich. Es tut mir leid, aber ich kann ihn nicht beschreiben, ohne fangirly feels zu kriegen, daher müsst ihr mir einfach glauben, dass er TOLL ist.

Schreibstil: Wie bereits erwähnt, die Rahmen sind verwirrend, aber sonst finde ich Emily Brontes Stil einfach prima. Die Charaktere wurden alle sehr präzise gemalt, die Spannung aufgebaut und die perfekte, düstere Stimmung erzeugt, die den Leser ungewollt fesselt. Sogar die Landschaftsschilderungen waren genießbar, und das sind große Worte von mir, da ich längere als zwei-Sätze Beschreibungen aus Herzem hasse. Ich hätte noch gerne viel mehr gelesen, das Buch kam mir zu kurz vor.

Eigentliche Bewertung… ich wette, ihr alle habt bereits erraten, wie viele Sterne der Roman kriegt, oder? Die ganze Geschichte hat mich EINGESAUGT, ich konnte mich nicht dagegen wehren… und die Charaktere… ich habe noch NIE (und ihr wisst, dass ich extremst viel lese…) so viele Psychopathen in einem Buch erlebt, alle waren ganz bekloppt und ich musste die ganze Zeit hysterisch lachen (keine Übertreibung. Meine Oma wollte das Buch aus meiner Hand reisen, weil sie gedacht hat, dass es mir nicht gut geht. Obwohl ich nur ein paar Tränchen im Gesicht hatte…) und habe mir gewünscht, dort unter diesen unberechenbaren, verrückten Menschen leben zu können. Für die Schwächeren unter uns: 5 von 5* 

Kennt ihr das Buch? Habt ihrs gelesen? Oder den Film gesehen? Wie findet ihrs?
sandra.feiertag - 17. Mai, 14:53

Ich kannte eigentlich nur den Namen (wie so oft). Als du gesagt hast, dass es sich um ein kompliziertes Buch handelt, hast du nicht übertrieben. Ich musste den Absatz "Inhalt" zweieinhalb mal durchlesen, um die Handlung einigermaßen zu überreißen (und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden hab). Auf jeden Fall überrascht es mich nicht, dass du Heathcliff liebst (es ist ja nicht das erste Mal, dass du den grausamsten Charakter am besten findest :) ).

Selenn - 20. Mai, 12:58

Ich muss mich Sunny anschließen, ich habe auch bisschen gebraucht um den Inhalt wirklich zu verstehen und denke, dass da noch paar Fragen offen sind, aber wie auch immer.

Ich finde es immer so schön zu sehen, dass nicht nur ich immer auf den ´Bösewicht´stehe. Ich mein es gibt so viele Filme, wo ich den Bösen mehr mag als den Protagonisten -->> CATO !! ( hihihi kleiner Gefühlsausbruch)

Abgesehen davon, habe ich eigentlich von dem Buch noch nie gehört und kenn den Film auch nicht, aber es scheint wirklich interessant zu sein. Nein, ich könnte es mir nicht durchlesen, da ich nicht mal Zeit zum duschen habe :D. Spaß bei Seite , auch wenn ich es lesen wollen würde, könnte ich es gar nicht , denn du weisst ja, dass ich gerade 4 Bücher gleichzeitig lese *seufz*.

Aber wiedermal finde ich deine Buchkritik richtig gelungen. Mach weiter so und überrasche uns mit neuen Büchern. :)

Paulina Peters - 20. Mai, 22:09

Also erst einmal muss ich sagen, dass ich dein Review wie schon beim letzten Mal super fand. Den Inhalt haben ich relativ gut verstanden, glaub' ich und Heathcliff klingt echt cool. Ich denke, ich sollte das Buch auch einmal lesen (zusätzlich zu den anderen gefühlten 100 Büchern)

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PaulinaPeters - 13. Jun, 08:36
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Zuletzt aktualisiert: 20. Mai, 22:09

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